Emil Bannani ist primär „ein Junge aus Floridsdorf“.
Als ihn der Syrienkrieg in seinem Bekannten- und Freundeskreis persönlich traf, entschloss er sich, dass das was seinen Freunden passierte, nie wieder vorkommen darf und, dass es eigentlich die Aufgabe des Bildungssystems gewesen wäre diese Katastrophe zu verhindern.
Er engagierte sich, wurde Klassensprecher, dann Schulsprecher an seiner Schule.
Als Schulsprecher kommt man relativ schnell in Kontakt mit höheren Gremien, konkret der Landes- und Bundesschülervertretung (LSV & BSV).
Innerhalb dieser Gremien hat eine Organisation die absolute Vormachtstellung, was Mandate und Entscheidungskraft betrifft, die sog. „Schülerunion“ (SU). Die Schülerunion stellt seit nun schon 13 Jahren in Folge den/die Bundesschulsprecher/in.
Die Schülerunion ist neben der AKS (Aktion Kritischer SchülerInnen) und der Österreichischen Gewerkschaftsjugend eine der bekannteren SchülerInnenorganisationen.
Die SU gibt vor unabhängig zu sein und eine Verbesserung am Bildungswesen anzustreben. Dass dies nur auf ihrem „Positionspapier“ geschrieben steht und (leider) keine gelebte Praxis ist, darüber klärt Emil Bannani nun auf. Er war 5 Jahre Mitglied der Schülerunion, hat bei allen sauberen und unsauberen Aktionen mitgemischt und ist ein Insider in der Szene. Nun spricht er das erste Mal seit seinem Ausstieg aus der Schülerunion in einem ausführlichen Interview über die gesamte Situation.
Er engagierte sich primär, um für die Schülerinnen und Schüler etwas zu verbessern, für sie ein Sprachrohr zu sein und ihnen ein Gehör zu verschaffen. Dafür trat er der Schülerunion bei. Dass man innerhalb dieser Organisation substantiell nichts verändern kann und dass die „Führungsriege“ wenig Interesse an einer SchülerInnenbezogenen Sachpolitik hatte, erkannte er bald.
Dass die Schülerunion auch nicht wirklich „unabhängig“ ist, ist offensichtlich. Sie wurde gegründet von der „Jungen Volkspartei“ (JVP) und dem „Mittelschüler Kartellverband“ (MKV). Ersteres ist die Jugendpartei der Österreichischen, äh “ neuen“, Volkspartei (ÖVP), letzteres ist ein Verband von Studentenverbindungen, allesamt konservativ und „ÖVP-nahe“.
Die Schülerunion bekommt selbstverständlich finanzielle & infrastrukturelle Unterstützung vom Mutterschiff, der rabenschwarzen ÖVP.
Seit einigen Tagen steht die Schülerunion schwer in der Kritik aufgrund eines geleakten „Punktesystems“, dass anscheinend in der SU praktiziert wurde. Für sexuelle Handlungen mit Amtsträgern (z.B. Schulsprecher/in) können Funktionäre & Funktionärinnen Punkte sammeln und somit ihr Ansehen steigern.
Details dazu und zu dem strukturellen Missbrauch der LSV & BSV durch die Schülerunion erfährt ihr in diesem Interview.
Weitere Themen in diesem Video sind Bildungspolitik, Integration, Soziale Gerechtigkeit und Gesellschaftspolitik.
Gute Überhaltung!
Credits:
Produktion: David Kyrill, Gruppe42
Kamera: Jana Tschaikowsky & Armin Havrest
Postproduktion: David Kyrill
Schnitt-Assistenz: Armin Havrest
Unterstütze Gruppe42
Wir werden dicker, wenn Ihr uns füttert!
Name: KuK - Kunst und Kritik
BIC:
oder:
Patreon:
PayPal:
Mehr Informationen