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Presseaussendung vom 07.06.2017
Wegen Verleumdungskampagne Wiener Symposium abgesagt
Mit großem Bedauern müssen wir das für 16. und 17. Juni im „Arcotel Wimberger“ geplant gewesene Wiener Symposium „Angst essen Zukunft auf – Strategien und Ideen fur eine freie und offene Gesellschaft“ in Folge einer massiven Diffamierungskampagne absagen.
Diese selbstverliebte und selbstgerechte Kampagne nahm ihren Ausgangspunkt in einem Beitrag zu dem Blog „Semiosis“, verfasst von einem Studenten der Politikwissenschaften, und zog mehr oder minder undifferenziert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums in den Schmutz.
Der Bogen diverser Vorwurfe reichte von „braune Truther“, über „obskure Rechtsextremisten“ bis zu „antisemitische Verschwörungstheoretiker“, angeblich hätten „einige der Redner_innen dort enge Verbindungen zum Rechtsextremismus“.
Damit sich jede/r selbst ein Bild vom „Gehalt“ dieser Anschüttungen machen kann, möchten wir hier nochmal das geplant gewesene Ensemble der Veranstaltung anführen:
- Dr. Prof. Andrea Komlosy (Professorin an der Universität Wien, Autorin)
- Dr. Natasha A. Kelly (freie Lehrbeauftragte, Autorin, Fachreferentin für Antirassismus)
- Mag. Petra Wild (Autorin, Islamwissenschaftlerin)
- Dr. Almuth Bruder-Bezzel (Autorin, Psychoanalytikerin)
- Dr. Daniele Ganser (Autor, Friedensforscher, Lehrbeauftragter)
- Dr. Prof. Moshe Zuckermann (Professor in Tel Aviv, Autor, wissenschaftlicher Leiter der Sigmund- Freud Privatstiftung Wien)
- Dr. Prof. Eugen Drewermann (Autor, Psychoanalytiker)
- Mag. Albrecht Metzger (Autor, Journalist)
- Mag. Dirk Pohlmann (Filmemacher unter anderem für ARTE)
- Dr. Thomas Roithner (Lehrbeauftragter, Friedensforscher, Autor)
- Dr. Prof. Klaus-Jürgen Bruder (Professor in Berlin, Autor)
- Hannes Hofbauer (Autor, Historiker, Verleger)
- Uri Shani (Lehrer, Regisseur, Autor)
- Josef Muehlbauer JC (Friedensforscher)
- Mag. Christoph Zellhofer (Referent „Bank für Gemeinwohl“)
- Nour Kelifi (Journalistin, Autorin)
- Esim Karakuyu (Pädagogin)
Sieben der 17 genannten Personen unterrichten an europäischen und internationalen Universitäten, ein guter Teil ist immer wieder mit Gastvorträgen an Hochschulen engagiert.
Ein wesentliches Ziel des Symposiums wäre gewesen, durch die Auswahl der Vortragenden einen Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu ermöglichen. Nachdem jedoch gezielt jene Teilnehmerinnen, die einen Migrationshintergrund aufweisen, auch persönlich „angesprochen“ wurden, haben sich vier junge Frauen entschieden, nicht mehr an der Veranstaltung teilzunehmen. Zwei dieser Frauen hätten beide Tage durch die Veranstaltung als Moderatorinnen geführt; die gesamte Moderation wäre auf den Esprit, den Witz, die Intelligenz und das starke Auftreten dieser Frauen zugeschnitten gewesen.
Somit wurde mit einem Schlag auch das Konzept und Ziel dieses Symposiums zerstört.
Mitmenschen, die ihren muslimischen Glauben offen sichtbar leben, sind in letzter Zeit oft einem Generalverdacht ausgesetzt, mit dem „Islamismus“ zu sympathisieren. Gerade junge Frauen, die sich für das Tragen des Kopftuches entschieden haben, stehen häufig unter hohen Rechtfertigungsdruck. Auch um diesem Vorurteil zu begegnen, war es ein wichtiges Anliegen, diese letztlich zur Absage gedrängten jungen Frauen in das Symposium einzubinden.
Die Veranstalter bedauern zutiefst, dass die TeilnehmerInnen diese „Kampagne“ über sich ergehen lassen mussten. Uns ist auch bewusst, dass wir viele interessierte Menschen, die schon Karten reserviert hatten, nun durch diese Absage enttäuschen. Wir werden uns aber darum bemuhen eine ähnliche Veranstaltung mit gleicher und zum Teil neuer Besetzung zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden zu lassen.
Die Diffamierungen werden fur ihre Urheber jedenfalls ein gerichtliches Nachspiel haben.
Stephan Bartunek für die Gruppe42
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