Was es braucht ist Menschlichkeit.

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Die Fähigkeit Menschen zu manipulieren oder der Wunsch dies zu können, ermöglicht durch Techniken wie NLP (Neurolinguistische Programmierung), wird vollkommen unnötig, wenn Menschen lernen würden Menschlichkeit zu leben. Sobald man selbst Menschlichkeit lebt wird man diese auch erleben.

Doch was bedeutet Menschlichkeit?
Wir definieren Menschlichkeit als ein Verhalten, welches ein Mensch an den Tag legen kann – wenn er denn möchte – das durch selbstlose Handlungen den Menschen in seiner näheren und ferneren Umgebung hilft und positive, liebende Emotionen bei anderen hinterlässt. Menschlichkeit bedeutet geben und keine Gegenleistung erwarten. Menschlichkeit bedeutet die Berufung auf Moral und radikale Ehrlichkeit – ehrlich zu sich und zu seinen Mitmenschen. Menschlichkeit bedeutet Liebe – keine Selbstverliebtheit und auch kein „verliebt sein“ in eine andere Person sondern wahrhaftige Liebe seines Selbst – also Selbstliebe – und ehrliche, treue Liebe zu anderen Menschen.

Sehr abstrakt, nicht wahr? Einige Beispiele:
Mein Nachbar bittet mich bei etwas um Hilfe. Ich helfe ihm und erwarte nicht, dass er mir eine Gegenleistung gibt – schon gar nicht, dass er mir Papier, welches einen imaginären Wert hat, auf den sich die Gesellschaft und vor allem „die Märkte“ geeinigt haben. Also ich helfe ihm. Das ist menschlich. Er freut sich – und wenn mein Nachbar auch menschlich handelt gibt er mir etwas zurück – früher oder später. D.h. er hilft mir nächstes Mal, wenn ich ihn um Hilfe bitte oder dergleichen. Macht er das nicht, also nimmt er nur und gibt nichts, so ist das nicht mein Defizit, denn ich habe menschlich gehandelt, es ist sein Defizit, denn er handelt egoistisch und gierig. Doch – wie gesagt – wenn er so handelt, ist das SEIN Defizit, nicht meines.

Auch das Verhalten, jemand anderem Leid und Elend zuzuführen, zum Beispiel um einen persönlichen Vorteil zu genießen, ist ein menschliches Verhalten, doch „menschlich“ ist vieles, menschliches Verhalten muss nicht immer von Menschlichkeit zeugen. Jemand überfällt einen Passanten, raubt ihm seine Wertsachen und den Ring seiner Urgroßmutter, bzw. probiert dies, oder bedroht jemandes Familie oder Freunde, dann ist es ein menschliches Verhalten – was auch von Menschlichkeit zeugt, wohlgemerkt – sich selbst, sein Eigentum und seine Liebsten zu schützen. Der Angegriffene agiert der Menschlichkeit nach und es ist nicht sein Defizit ggf. Gewalt angewandt zu haben, schon gar nicht wenn der Abwehrversuch scheitert. Es ist immer das Defizit des nicht der Menschlichkeit nach Handelndem, beispielsweise, wenn er sich mit seiner Beute bereichert – glücklich wird er dadurch nicht, auch wenn er noch so viel erbeutet.

Doch was ist, wenn den Aggressor aus edlen Motiven raubt, beispielsweise wie Robin Hood: von der Reichen für die Armen. Ein Paradoxon, oder? Nein. Lasst uns etwas ausholen.

Hier wird es interessant. Die meisten Menschen in der heutigen, westlichen Gesellschaft machen es, aus Faulheit, Dummheit oder anderen Persönlichkeitsdefiziten. Es geht um Symptome erkennen und diese zu beheben oder auch nicht oder auf sie zu schimpfen oder sie gut zu heißen. Heimatvertriebene kommen gerade zu Hauf in den Westen. Manch einer findet es gut, manch einer findet es schlecht, doch beide vergessen dabei über den Kontext, die Vorgeschichte und die Ursache dafür zu denken. Der Kontext beginnt schon bei der Wortwahl. Was wir aktuell erleben ist keine „Flüchtlingskrise“ und überhaupt ist das Wort „Flüchtling“ unpassend. Was wir aktuell erleben ist viel eher eine Regierungskrise und die Menschen die hier bei uns Schutz suchen sind keine Flüchtlinge sondern Heimatvertriebene. Das Wort „Flüchtling“ impliziert nämlich, dass dieser Mensch diese Handlung freiwillig, von sich aus, macht – er tätigt also eine Actio. Dies ist falsch. Er tätigt eine Reactio auf vorhergegangene Kriege in seiner Heimatgegend – im Neusprech sog. Peacemaking und Peacekeeping Operations – deshalb ist Heimatvertreiber gleich viel passender, denn dieses Wort impliziert unweigerlich eine Reactio. Und wie wir wissen: Eine Reactio folgt erst, wenn eine Actio erfolgt ist, anders gesagt: Actio ergibt Reactio und ohne Actio keine Reactio, niemals. Und bevor man sich über eine Begebenheit wundert, ärgert, freut etc. muss man sich immer fragen: Ist diese Begebenheit jetzt eine Actio oder eine Reactio, wenn letzteres der Fall ist: Was war die vorhergegangene Actio?

Zurück zu Robin Hood. Es scheint, als ob seine Handlungen eine Reactio auf die Armut der Bevölkerung wäre, doch der Schein trügt. Die Armut der Bevölkerung ist auch nur eine Reactio, nämlich auf die Reichen, die den Armen nicht helfen, obwohl sie könnten. Die Reichen sind aber auch nicht schuld an der Misere, denn sie waren einfach nur klug, egoistisch, gierig und manipulativ genug um das System, in dem wir alle leben, nämlich den Kapital(fasch)ismus, welcher sich als zutiefst menschenunwürdig entpuppt, ausgenutzt haben. Reiche geben den Armen nichts ab, das ist das Defizit der Reichen und nicht das der Armen und Robin Hood greift zu Gewalt um den Armen was abzugeben, das ist das Defizit von Robin Hood und glücklicher werden Arme dadurch auch nicht, wenn sie wissen das anderen Leid – in welchem Ausmaß auch immer – zugefügt wurde. Alle vergessen sie dabei in er Geschichte auf den Kern, den Ursprung der ganzen Misere aufmerksam zu werden – Stichwort Ursachenforschung. Die Ursache ist ein System indem 62 Menschen so viel wie die halbe Menschheit besitzen können, ein System indem eine einzige Familie so viel Besitzen kann, wie halb Österreich. Das Wort wurde vorher schon genannt, doch es ist nötig es hundert Mal zu nennen, ja gar zu schreien, es in die Welt heraustragen: Kapital(fasch)ismus. Würde dieses System, in dem es eben Reiche geben kann die, aufgrund eigener Defizite, den Armen nicht helfen, bzw. in dem es überhaupt Arme, Hilfsbedürftige Menschen geben kann, nicht existieren, so müsste sich Robin Hood nicht aufmachen und Menschen Leid zufügen.

Würden die Armen tatsächlich Menschlich agieren, was sie in so einem System oftmals nicht können, denn der Hunger, der Krieg und das Elend treibt viele zu unmenschlichen Gewalttaten, würden sie eben dies genau nicht machen, sondern versuchen einen System-Change herbei zu führen.
Würden Reiche tatsächlich Menschlich agieren, was sie aufgrund eines Systems, was ihnen von Kindheit an, Stichwort AUSbildung (hier ist es aus mit der Bildung), eintrichtert, dass Konkurrenz, Wettbewerb und das Streben nach dem ersten Platz, nur auf sich selbst zu achten und einen Fick auf die Menschen in seinem Umfeld zu geben, erstrebenswert ist, würden sie ebenfalls versuchen einen System-Change herbei zu führen, denn irgendwann – und sei es auf dem Totenbett oder beim jüngsten Gericht – erkennen sie, dass ein Leben im Kapital(fasch)ismus nicht glücklich machen kann, weder sie noch sonst wen. Wer mauert sich denn selbst ein um sich vor Typen wie Robin Hood zu schützen? Das Leben in Gefangenschaft, sei es in Slums, Ghettos, Gated Communities oder oberflächlich luxuriös erscheinende Hochsicherheitsgefängnissen namens Villen, kann niemals glücklich machen, genauso wenig wie Egoismus, Gier und Manipulation für den eigenen Vorteil.
Würden Arme und Reiche gleichermaßen Versuchen einen System-Change herbei zu führen, müsste es so Typen wie Robin Hood gar nicht geben, denn wenn Obdachlose, Heimatvertriebene, Nazis und Linksradikale, Israelkritiker und Zionisten, Banker und Bankkunden, Müllmänner und Müllproduzenten, sprich Investoren, die u.a. darin investieren, dass es mittlerweile Plastikinseln in den großen Weltmeeren gibt, die größer sind als der gesamte Kontinent Europa, alle gemeinsam auf die Straße gehen, sich in die Augen schauen und sagen: „Hey, mir geht’s auch scheiße in diesem System. Lasst uns das ändern.“, dann wird der Weg für ein menschenwürdiges, menschliches und sich auf Menschlichkeit berufendes System geebnet.

Zurück zum Anfang. Die Menschen sehnen sich ja nur so nach dem „glücklich sein“. Einige werden durch Materialismus fehlgeleitet, manche durch Gier und Egoismus und manch andere durch übertriebene Bescheidenheit. Doch was macht denn eigentlich glücklich. Geben, ohne eine Gegenleistung zu verlangen oder von einer Gegenleistung auszugehen, macht glücklich. Der Moral zu folgen, macht glücklich. Liebe macht glücklich. Selbstlosigkeit macht glücklich. Handlungen auszuführen, die anderen Menschen helfen und positive Emotionen bereiten, macht glücklich. Fällt dir etwas auf?
Menschlichkeit macht glücklich. Alles andere nicht. Lasst uns alle gemeinsam glücklich werden. Agiert menschlich. Werdet Mensch!

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